"Budo" bedeutet "der Weg des Krieges" und ist ein Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste. Budo entstand während der Edo-Periode (1600 bis 1868) aus dem "Bujutsu" (Kunst des Krieges) heraus. Die Edo-Periode war eine sehr kriegsarme Zeit. Das bedeutete für die Samurai, dass sie nicht viel zu tun hatten. Darum begannen sie, sich über die Techniken Gedanken zu machen und sie zu studieren. Bujutsu (und später Budo) wurde ursprünglich ausschliesslich von Samurai betrieben.
Die Ursprünge des Budo liegen in Indien, vo bereits vor etwa 3000 Jahren spezielle Kampftechniken entwickelt wurden. Von dort aus fanden sie den Weg nach China und Japan, wo sie seit über 1000 Jahren ausgeübt werden. In China entwickelte sich daraus unter anderem das Kung Fu, in Korea die Sportart Tae Kwon Do.
Im Laufe des 9. Jh. stiegen in Japan die Samurai auf. Ihre Aufgabe war der Schutz ihres Fürsten. Von ihm erhielten sie wertvolle Güter und Ländereien geschenkt, dessen Leben sie aber im Gegenzug mit ihrem eigenen Leben verteidigen mussten. Die Samurai bildeten eine eigentliche Kriegerkaste, d.h. eine eigene soziale Schicht. In diese Schicht aufzusteigen war fast unmöglich, jedoch konnte ein Fürst einen Samurai aus seinen Diensten ausschliessen. Diesem blieb dann eigentlich nur eine Möglichkeit, den rituellen Selbstmord (Seppuku) zu begehen. Wer dies nicht tat, streifte als "Ronin" durch das Land. Ronin-Banden machten zwitweise als Räuber und Wegelagerer die grossen Routen im japanischen Reich unsicher.
Die grösste Schande für einen Samurai war es, wenn sein Fürst im Krieg oder durch Gewalt starb und er selbst dabei überlebte - selbst wenn er gar nicht am Ort des Geschehens war.
Die Samurai kannten verschiedene Kampfsysteme, die je nach der eingesetzten Waffe benannt wurden. So gab es beispielsweise Kenjutsu (Schwertkunst), Bojutsu (Stockkunst) oder Jujutsu (ohne Waffen). Im Jahre 1869 verloren sie durch ein neues Gesetz ihren privilegierten Status. Es wurde ihnen verboten, als Samurai in der Öffentlichkeit aufzutreten. Sie mussten bürgerliche Berufe wählen und ihr Äusseres den zeitgemässen Sitten anpassen (z.B. ihre langen Haare, die sie zu einem Knoten aufgebunden trugen, abschneiden).
Bis 1882 bestand das Judotrining aus Randori und Kata. Erst ab 1882 wurde das Üben der Kata ins Zentrum gerückt. Randori diente als freie Übung. Ab 1920 kam Shiai (Kampf) als zusätzlicher Schwerpunkt dazu. Im asistischen Raum wird diese Entwicklung fortgesetzt. Anders verläuft die Entwicklung in der westlichen Welt. Hier bildet das Randori den Schwerpunkt im Training, und dem Kämpfen kommt ein hoher Stellenwert zu. Kata hingegen wird nur nebenbei gelehrt und von vielen Judo- und Ju-Jitsuka nur im Hinblick auf Danprüfungen geübt.